italienischer Politiker; Präsident der Abgeordnetenkammer 2008-2013, Abgeordneter 1983-2013; stellv. Ministerpräsident 2001-2006; Außenminister 2004-2006; 1995 bis zur Auflösung 2009 Chef Alleanza Nazionale (AN), danach Popolo della Libertà (PdL); 2010 Bruch mit Premier Berlusconi, Austritt aus der PdL und nachfolgend Parteigründung Futuro e Libertà per l' Italia (FLI); war ab 1971 Mitglied des neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI) bzw. des MSI-DN, Parteichef 1987-1990 und wieder ab 1991, ging 1995 in der AN auf
* 3. Januar 1952 Bologna
Herkunft
Gianfranco Fini wurde am 3. Jan. 1952 in Bologna geboren. Sein Großvater mütterlicherseits war 1922 Teilnehmer bei Benito Mussolinis Marsch auf Rom, der zur Machtergreifung der Faschisten geführt hatte. F.s Vater, ein Tankstellenpächter aus kommunistischer Familie, hatte sich zuletzt noch zu einer Elitedivision der Faschisten gemeldet. Nach 1945 politisch inaktiv, nannte er F. nach einem von linken Partisanen getöteten Cousin.
Ausbildung
Als Schüler lehnte F. die in der Universitätsstadt Bologna dominierenden Ideen der Linken und deren Dominanz im kulturellen Milieu ab, wandte sich stattdessen den Werken Mussolinis zu und ging zum Fronte della Gioventù, dem Jugendbund des neofaschistischen Movimento Sociale Italiano (MSI). Dem MSI trat er 1971 bei. F. absolvierte an der Universität La Sapienza in Rom ein Studium der Psychologie.